First Trys – die Feuerprobe für ein Stencil

Der erste Versuch eines neuen Stencils ist immer speziell. Vorfreude, Skepsis und manchmal schon das leise Wissen, dass es an einigen Stellen tricky wird oder einzelne Layer nicht so kommen wie gehofft – andere dagegen besser funktionieren werden als erwartet. First trys sind ein Testlauf der zeigt, wo noch nachjustiert werden muss.

Gerade bei Multi-Layer Stencils machen Tests absolut Sinn: Nur so lässt sich wirklich sehen, was am Ende herauskommt. Auf Papier kann ohne Verlust getestet werden, wie die Farbwirkung ist, welche Cuts optisch funktionieren und wie sauber das Register wirklich sitzt. Direkt auf einer Tür oder einer anderen Fläche kann das im schlimmsten Fall schiefgehen – und das möchte vllt. doch lieber niemand sehen. Der Test verhindert das und gibt Raum, die Taktik für reale Einsatzbedingungen auszuprobieren und anzupassen.

Der erste Versuch ist meist sehr scharfkantig, nicht mit deckenden Farbschichten, aber schon deutlich mehr Farbe als unbedingt nötig. Für die Bewertung ist das eine gute Methode: so lässt sich am klarsten erkennen, wo die Layer ineinandergreifen und wo noch optimiert werden muss. Fehler sind oft intuitiv schon vorher bekannt – aber wenn sie in Verbindung mit den restlichen Layern betrachtet werden, können sie gezielter gelöst werden (wenn sie sich nicht schon durch Zufall selbst lösen). Der erste Versuch ist selten wirklich gelungen, aber er setzt eine klare Linie für den zweiten und ggf. dritten Versuch.

Ich hebe meine First trys meist auf und beschrifte sie bis zum dritten Versuch. Sie zeigen nicht nur, wie ein Motiv entsteht, sondern wie sehr Stencilarbeit technische Präzision, Geduld und iterative Entscheidungen braucht. Das gehört genauso zur Kultur wie das fertige Motiv.

Hier sind einige meiner ersten Versuche aus diesem Jahr.

Einige der gezeigten First Try Artworks sind im Store zu erweben. Wenn eines nicht angeboten wird, kontaktiert mich einfach per Mail dialog@moe79.de